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Schärfen eines Messers mit dem Lansky Standard-Schärfeset

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Ich möchte Ihnen hiermit eine Anleitung in die Hand geben, wie man mit dem Lansky Schärfset seinem stumpfen Messer wieder Schärfe verleiht.

Benötigt werden hierfür:
  1. ein stumpfes Messer
  2. ein wasserfester Stift
  3. Kreppklebeband
  4. ein paar Bögen Schreibpapier
  5. Holzbrett
  6. Stück Blankleder aus einem alten Gürtel
  7. Stahlfix
  8. Kontaktkleber und natürlich
  9. das Schärfeset

Zusätzlich für späteres Nachschärfen:

  1. kariertes Blatt Papier
  2. Fotoapparat
Materialien zum Schleifen eines Messers

Im ersten Schritt wird der Messerrücken mit Kreppklebeband beklebt, um den Messerrücken mit dem Halter nicht zu verkratzen.

Dann wird der Halter so angebracht, dass der Winkel der Schneide möglichst genau mit der Lage des Steins übereinstimmt. Dazu muss auch die Klingenlänge und der Schneidenradius beachtet werden. In der Regel wird die Halterung auf Höhe der Klingenmitte positioniert.
Ist die Klinge sehr lang, muss der Halter nach vorne versetzt werden. So wird der Schneidewinkel beim Schleifen nicht zu flach.

richtige Haltung des Steins

Haltung des Steins zu steil

Haltung des Steins zu steil

Um später zu sehen, ob und wo Material abgenommen wurde, wird die Schneide jetzt mit einem wasserfesten Stift markiert. Es empfiehlt sich einen blauen oder schwarzen Stift zu verwenden.
Nun wird der Halter in den Stein geschraubt und in das Loch des entsprechenden Schneidenwinkels eingeführt.

bemalte Schneide

Beim Schleifen des Messers wird folgendermaßen vorgegangen:
Der Halter wird in den Stein geschraubt und in das Loch des entsprechenden Schneidenwinkels eingeführt.
Ist die Klinge stark belastet und ausgebrochen, wird mit einer groben Körnung begonnen. Das gilt auch, wenn man der Schneide einen neuen Winkel geben will.
Mit sehr wenig Öl wird der Stein etwas geölt, dann wird mit leichtem Druck in Richtung Halter geschliffen und ohne Druck oder abzuheben wieder zurück. Auch ist es wichtig, dass man mit dem Langloch immer unten mit der Stange anliegt

 

Bei dieser Arbeit ist darauf zu achten, dass die Schneide in der Mitte bleibt. Die Bewegung erfolgt immer zur Haltermitte hin. Nicht parallel zu Klinge rutschen!

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Schleifbewegung wiederholt man an derselben Stelle vier bis fünf mal und setzt dann den Stein um eine Breite weiter nach vorn, so dass aber noch ein wenig der alten Stelle überlappt. So arbeitet man sich bis zur Spitze vor. Der Arbeitsschritt ist abgeschlossen, wenn die Stiftmarkierungen vollständig abgeschleift sind und die Spitze des Messers erreicht wurde.
Der gesamte Vorgang wird dann auf der Rückseite des Messers wiederholt.

Schneide mit zwei Winkeln

Wenn man der Klinge einen neuen Winkel geben möchte, ist zu beachten, dass ein kleiner Schneitenwinkel ein sehr scharfe Schneide erzeugt, die wiederum schnell stumpf wird. Mit einem großen Winkel verhält es sich umgekehrt. Man muss also den passenden Winkel für seinen Anwendungsfall finden. Auch kann man zwei Winkel miteinander kombinieren.

Dann wird der nächst feinere Stein verwendet. Zuvor jedoch wird die Schneide wieder mit dem Stift bemalt. Zwischendurch kann man an einem Küchenpapier den Stein und dieKlinge vom Abtrag säubern und danach den Stein wieder mit ein wenig Öl einölen.

Kommt man so zum feinsten Stein, wird der Druck zurück genommen und die Anzahl der Hübe auf einer Stelle reduziert. Hierdurch wird der entstandene Grat abgenommen. Bei genauer Betrachtung sollte im Licht keine Reflektionen zu sehen sein. Beim vorsichtigen Bewegen der Schneide über den Daumen wird deutlich, ob der Grat von der Schneide entfernt wurde oder ob eine noch genauere Ausarbeitung nötig ist. Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, kann der Halter entfernt werden.

Um noch genauer festzustellen, wo die Kante noch ungenau ist, kommt das Schreibpapier zum Einsatz. Dabei wird das Blatt Papier in die Hand genommen und dann mit dem Messer zerschnitten. Wenn es beim Schneiden noch hakt, nimmt man nun das Holzstück, das Leder und den Kleber. Holz und Leder mit dem Kleber flächig bestreichen, Kleber ablüften lassen und das Leder aufkleben. Danach die Stahlpolitur auftragen. An Stelle der Stahlpolitur kann man auch spezielle Schleifpaste bzw. Farbe mit Chromoxid verwenden. Diese wird dünn aufgetragen und trocken gelassen. Wenn man die Schleifpaste selbst mit Isopropanol oder ähnliches anrührt, geht das Trocknen schneller von statten.

Abziehen mit dem Leder

Nun wird die Schneide mit dem Rücken in Zugrichtung über das Leder gezogen. Auch hier ist wieder auf einen leichten Druck zu achten. Es werden beide Seiten abgezogen. Nach jedem Abziehen wird die Klinge wieder durch das Papier gezogen. Wo es hakt wird wieder abgezogen. Hiermit kann man aber auch sehr schnell das Messer wieder stumpf machen.

Nach diesen Schritten sollte das Messer nun wieder scharf sein. Nicht jeder Stahl lässt sich gleich gut schärfen. Auch benötigt man ein wenig Übung.

Orientierungshilfe zum erneuten Schleifen

Um beim späteren Nachschärfen die Position des Halters einfacher wieder zu finden, legt man das Messer mit dem Halter auf ein Stück Karopapier und fotografiert dieses. So kann man anhand der Karos die alte Position einfacher wieder finden.

Bei Klingen aus härterem Stahl, ab ca. 60 HRC, empfehle ich die Lansky Diamantschleifsteine zu verwenden. Auch diese sind in verschiedenen Körnungen erhältlich. Die Anwendung erfolgt wie oben gezeigt.


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